Test: Aktivlautsprecher KEF X300A
Die recht großzügige Verstärkung enpuppt sich
als klassische Class-A/B-Endstufe, die Hochtöner
und Tiefmitteltöner mit je einem Kanal antreibt
Auf einer der beiden Signalplatinen sitzt der
XMOS-Receiver, der für die Umwandlung von
USB nach I2S bzw. PCM zuständig ist, der
eigene Quarz sitzt in der Nachbarschaft
wie „schönste Kompaktbox überhaupt“
ein, was nicht zuletzt auf die wirklich
ansprechend gemachte Folierung im
gebürsteten
Titan-Metallgrau-Look
zurückzuführen ist, die einfach inte-
ressanter aussieht als jedes Metall. Auf
der glattflächigen Front ziegt sich, dass
KEF es versteht, Design mit hand-
festen technischen Vorteilen zu ver-
binden: Von der Schallwand bis zum
Hochtöner findet sich nicht eine Kan-
te, die störende Schallbrechungen her-
vorrufen könnte, die Übergänge von
Schallwand, Abdeckring, Sicke, Konus
und Hochtoneinheit sind quasi nicht
vorhanden. Das ist Bestandteil von
KEFs mittlerweiler legendärer UniQ-
Technologie,
auf
der
alle
höheren
Lautsprecherserien der Engländer ba-
sieren. Unser Treiber ist eines der neue-
ren Exemplare mit optimierter Flachsi-
cke und einem Tiefmitteltonkonus aus
einer Aluminium-Magnesium-Legie-
rung. Der Hochtöner befindet sich wie
immer in konzentrischer Anordnung.
Trotz der beengten Verhältnisse im In-
neren des Tiefmitteltöners handelt es
sich um eine ausgewachsene 25-mm-
Alukalotte
mit
einem
aufwendigen
Antrieb. Statt einer Neodympille in-
nerhalb der Schwingspule gönnt KEF
dem
Uni-Q-Treiber
einen
großen,
außenliegenden
Neodymring
nebst
Polkern, also im Prinzip die Anord-
nung wie bei einem Tieftöner.
Kommen wir zum Kapitel Klang, und
das ist ein sehr angenehmes. Obwohl
die X300A bei der Messung einen un-
ausgeglichenen M ittelton und einen
zurückhaltenden Hochton zeigt, finden
wir beim Hören keinerlei Haar in der
Suppe. Die Box klingt extrem trans-
parent, von Höhenmangel oder einer
hässlichen Überhöhung im Stimmbe-
reich keine Spur. Vielmehr spielt die
Mit ihren 96 kHz läuft die X300A
bis zur Messgrenze von 40 kHz
durch. Der Amplitudengang zeigt
eine deutliche Welligkeit zwischen
700 Hz und 2,5 kHz, hier ist wohl
kein DSP als „Bügeleisen“ am
Werk. Toll dagegen der blitzsau-
bere Bass bis hinab zu 55 Hz.
KEF recht direkt und grundehrlich,
mit einer exzellenten Durchhörbar-
keit
des
musikalischen
Geschehens.
Die Tonalität gelingt in sich stimmig
und der Gesamtcharakter strotzt vor
Authentizität. Von jeher eine Domä-
ne des Uni-Q-Wandlers ist natürlich
die
räumliche Abbildung, die
auch
der X300A perfekt gelingt. Greifbare
musikalische Akteure begeistern voll-
auf und man kann dem Sänger durchs
Knopfloch gucken, wenn er sich vor-
beugt, das steht alles wie eine Eins. Ein
besonderes Kompliment geht an KEF
für den Bassbereich. Die X300A spielt
im Rahmen ihrer Möglichkeiten präzi-
se auf den Punkt - Gleiches gilt für die
Bassreflexabstimmung des Gehäuses,
die das Maximum aus dem 13er-Trei-
ber herausholt, ohne ihn zu überfor-
dern. So reiht sich ein trockener, prä-
ziser Bass an offene M itten und einen
feinzeichnenden Höhenbereich, was in
Verbindung mit der plastischen Abbil-
dung alles aus der Aufnahme heraus-
holt. Die kleine Box hat es akustisch in
sich, die X300A ist weit mehr als eine
Plug&play-Kiste für den Schreibtisch.
E lm a r M ichels
KEF X 300A
• P re is :
um 8 0 0 E u ro /P a a r
• V e rtrie b :
G P A c o u stic s , Lünen
• Telefon:
0 2 3 1 9 8 6 0 3 2 0
• In tern et:
w w w .ke f.co m
• B x H x T:
1 8 0 x 2 8 0 x 2 4 3 m m
• Eingänge:
U S B (asynchroner Mini-USB 2 .0 ),
analog Klinke 3 ,5 m m
• A u sg än g e:
U S B (nur Verbindung m it 2. Box)
• O berflächen :
M etallgrau
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„A ls Plug& play-System em p fiehlt sich die
K E F X 3 0 0 A a ls se h r h o ch w ertig es S te -
re o sy ste m für den unkom plizierten M u-
sikg e n u ss.
D arü b e r h inaus is t sie dank
9 6 -k H z-U S B auch eine p erfekte W a h l für
audiophiles D igital-H iFi bis hin zum H au pt-
la u tsp re ch e r für die sch lan ke W o h n zim -
m e ran lag e. D afür sind B 0 0 Euro ein re -
e lles A n g e b o t.“
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